Beste Dashcam Vorne/Hinten + Parkfunktion. Beste Lösung?

Hallo Burak,

Herzlich Willkommen hier im Dashcamforum.
Wenn Du nächste Woche bereits mit einer Dashcam in den Urlaub fahren willst, wird die Zeit ganz schön knapp.

Ich persönlich nutze eine Kombination aus "optimierter" GS6000-A7 für Vorne und DC-A119S für Hinten. Beide stammen von der deutschen Marke iTracker.

Die optimierte Version der GS6000-A7 hat eine exzellente Detailqualität bei den Videos und einen Blickwinkel von 170°. Es sind im Vergleich zu vielen anderen Dashcam nahezu keine Kompressionsartefakte (Klötzchenbildung, Schmiereffekte) sichtbar. Daher eignen sich die Videos auch gut für die Nachbearbeitung oder Zusammenschnitt einer Urlaubsreise. Details wie Kennzeichen oder Beschilderungen lassen sich so auch besser erkennen.

Die aktuelle DC-A119S hat einen recht lichtstarken Videosensor, sodass auch die abgedunkelte Heckscheibe keine Probleme darstellt. Der Blickwinkel von 135° reicht für die Heckscheibe völlig aus. Die DC-A119S hat zudem eine Klebhalterung und ist sehr klein - nicht größer als eine Zigarettenschachtel. Die Videoqualität erreicht bei Tageslicht zwar nicht das Niveau der optimierten GS6000-A7, aber für die Heckscheibe reicht's völlig.

Diese Kombination liefert eine wesentlich höhere Videoqualität, als es derzeit erhältliche Dual-Dashcams können. bei Dual-Dashcams muss der Videoprozessor zwei Video-Datenströme verarbeiten und die entsprechend Videodatenrate ist daher oft nicht einmal halb so hoch, wie bei normalen Dashcams mit einem Video-Kanal. Im Ergebnis sind vor allem bei Geschwindigkeiten ab 30km/h schon Klötzchenbildung und Verschmieren im Video erkennbar, da die Videodatenrate für schnellere Bewegungen dann nicht mehr ausreicht, um alle Bilddetails zu speichern.

Dual-Dashcam haben auch einen wesentlichen Nachteil, der erst bei technischen Problemen und der Fehlersuche auffällt. Das Videodatenkabel, welches vordere und hintere Kamera verbindet ist fehleranfällig. Durch unfachmänische Installation (z.B. zu enge Biegeradien, Einklemmungen, zu stramm verlegt etc) kann das Kabel beschädigt werden. Da das Kabel in der Regel komplett im Dachhimmel verbaut ist, muss der Dachhimmel für die Fehlersuche wieder entfernt werden. Problematisch ist, dass man vorher nicht genau weiß, ob ein Fehler nun am Kabel liegt, oder an einem der beiden Kameras. Der Aufwand bei der Installation und Fehlersuche ist also im Vergleich zu zwei einzelnen Dashcams sehr(!) hoch.

Kurz zusammen gefasst die Nachteile einer Dual-Dashcam im Vergleich zu zwei einzelnen Dashcams:

• Videoqualität potentiell schlechter
• großer Aufwand bei Installation
• großer Aufwand bei Fehlersuche

Wenn überhaupt, könnte ich als Dual-Dashcam nur die aktuelle Thinkware F770 empfehlen. Aber auch nur, weil diese bei absolut sauberer Installation (siehe Videokabel) relativ zuverlässig funktioniert und etwas preisgünstiger als zwei gute Einzel-Dashcams ist. Die genannten Nachteile zur Videoqualität und Fehleranfälligkeit/Fehlersuche sind jedoch allgemein auch hier vorhanden.

Ansonsten empfehle ich Dir die Lektüre folgender Beiträge:

Dashcam mit guter Kennzeichen-Erkennung
Erste Erfahrungen mit der GS6000-A7
https://de.dashcam-wiki.info/gs6000-a7-optimierte-version/

Vorstellung: iTracker DC-A119S
Meine ersten Erfahrungen als Normalnutzer
https://de.dashcam-wiki.info/itracker-dc-a1…chnische-daten/

Beste Grüße
Steve

Zitat

sollten die Kameras immer durchgehänd laufen? Wenn ja, was ist die beste Lösung hierfür?

Prinzipiell würde ich eine Dashcam nicht 24 Stunden Tag und Nacht laufen lassen. Vor allem im Sommer sollte eine Dashcam nur dann auch während des Parkens betrieben werden, wenn das Fahrzeug nicht direkt in der Sonne steht.

Ich habe mir vor kurzen einen Schalter durch meine KFZ Werkstatt einbauen lassen, mit dem ich die Stromversorgung zu meinen Dashcams auf Aktivierung durch Zündung oder Dauerstrom umschalten kann. Wenn ich mal einkaufen gehe und die Dashcams weiter laufen lassen will (wer weiß ob beim ein/ausparken jemand mein Fahrzeug rammt) schalte ich auf Dauerstrom um. Ansonsten lasse ich die Dashcam nur laufen, wenn ich auch fahre (Aktivierung durch Zündung).

Ich habe nicht hinterfragt, wie "genau" das technisch realisiert wurde. Ich muss aktuell leider strikte Prioritäten setzen, welchen Dingen ich mich widme. Wichtig war für mich nur, dass ich jetzt einen Schalter im Handschubfach habe, wo ich von Zündungsplus auf Dauerplus für meine Dashcams umstellen kann.

Im Grunde wird nur zwischen zwei Stromkreisen umgeschaltet. Im Sicherungskasten ist ein Stromkreis mit Zündungsplus und ein Stromkreis mit Dauerplus angeschlossen. Der Schalter wechselt zwischen den beiden Anschlüssen. Die Besonderheit beim Schalter ist, dass dieser sehr schnell umschaltet - es ist also kein normaler Kippschalter. So vermeide ich ein abstürzen der Dashcams während des Umschaltens, wenn der Umschaltvorgang mit normalem Kippschalter zu lange die Spannungsversorgung unterbrechen würde. Einen schnellen Wechsel von an/aus/an mögen die wenigsten elektronischen Geräte.

Der Einbau hat mich 80 Euro (Freundschaftspreis) gekostet. Beide Dashcams waren seit Anfang 2017 sowieso direkt am Bordnetz (Sicherungskasten + verlängerte KFZ-Zig.Buchsen) mit Aktivierung über Zündung angeschlossen.

Ein Bordnetzteil mit Batteriewächter war für mich dauerhaft nicht die optimale Lösung, da ich das Abschalten nicht kontrollieren konnte.

Manchmal muss man(n) sich entscheiden: Entweder stundenlang recherchieren und am Auto (oder sonstiger Technik) rumbasteln oder lieber Zeit mit Freundin und Familie verbringen. Da die Stimme meiner Freundin manchmal lauter sein kann, als mein Auto, war die Entscheidung in diesem konkreten Fall nicht schwer.

Und in diesem konkreten Fall haben sich die 80 Euro wirklich gelohnt