Autofahrer muss in weniger als einer Sekunde auf Wechsel der Ampel von grün auf gelb mit einer Bremsung reagieren.

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    Auch wenn das Urteil bereits 55 Jahre alt ist, dürfte es von Interesse sein. Bayerisches Oberstes Landesgericht, Urteil vom 03.11.1959 - RevReg. 2 St 535/59 - NJW 1960, 398.

    Autofahrer muss in weniger als einer Sekunde auf Wechsel der Ampel von grün auf gelb mit einer Bremsung reagieren
    Autofahrer steht kein längerer Zeitraum zum Reagieren und zum Überlegen zu

    Wechselt eine Ampel von grün auf gelb, so muss ein Autofahrer in weniger als einer Sekunde mit einer Bremsung reagieren. Ihm steht kein längerer Zeitraum zum Reagieren und zum Überlegen zu. Dies geht aus einer Entscheidung des Bayerischen Obersten Landesgerichts hervor.
    In dem zugrunde liegenden Fall aus dem Jahr 1959 bestand Streit darüber, ob einem Autofahrer beim Annähern an eine Ampel neben der übliche Reaktionszeit von einer Sekunde noch eine weitere Sekunde für die Überlegung zuzubilligen ist, ob er wegen der zu kurzen Entfernung von der Kreuzung weiterfährt oder doch bremst und, ob ihm noch ein gewisser Spielraum für ein Verschätzen eingeräumt werden muss.

    Autofahrer steht kein längerer Zeitraum zum Reagieren und zum Überlegen zu
    Das Bayerische Oberste Landesgericht führte zu dem Fall aus, dass ein Autofahrer zwar seine Geschwindigkeit nicht verringern muss, wenn er sich einer auf grün befindlichen Ampel nähert. Er müsse aber damit rechnen, dass sie jederzeit auf gelb umspringen kann. In diesem Fall sei die einzige richtige Verhaltensweise eine Bremsung. Für die Reaktion und die Entscheidung stehe dem Autofahrer weniger als eine Sekunde zu. Ihm sei keine längere oder weitere Reaktions- bzw. Überlegungszeit zuzubilligen.

    Frage des Spielraums und der Entscheidungsfreiheit für Schuldvorwurf maßgeblich
    Nach Auffassung des Bayerischen Obersten Landesgerichts sei die Frage zum Spielraum für ein Verschätzen und der Entscheidungsfreiheit maßgeblich dafür, ob der Autofahrer bei einer unrichtig getroffenen Wahl zwischen dem Bremsen und dem Weiterfahren Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist.

    • Offizieller Beitrag

    Autofahrer steht kein längerer Zeitraum zum Reagieren und zum Überlegen zu
    Das Bayerische Oberste Landesgericht führte zu dem Fall aus, dass ein Autofahrer zwar seine Geschwindigkeit nicht verringern muss, wenn er sich einer auf grün befindlichen Ampel nähert. Er müsse aber damit rechnen, dass sie jederzeit auf gelb umspringen kann. In diesem Fall sei die einzige richtige Verhaltensweise eine Bremsung


    Von Gruen auf Gelb denke ich nicht ueber eine Bremsung nach, sondern suche das Gaspedal - alles eine Frage der Entfernung zur Ampel.

    Bei Gelb und ist natuerlich der Fuss auf Alarmbereitschaft. :smiling_face:

  • Ach deswegen sind Gasrohre gelb gekennzeichnet. Ich hab mich immer gewundert wie die auf die Farbe gekommen sind.
    Grün - Fahren
    Rot - Halten
    Gelb - Gas geben.

    Ist wohl eine typische (Un)Art des Autofahrers. :face_with_tongue: Es gibt sogar Statistiken dazu. (Wozu gibts's auch keine...)
    Aber wiedermal eine Frage (oder auch Antwort) die eigentlich überflüssig ist. Wenn ich mich nicht entscheiden kann, muß ich halt bremsen oder zu meinem Scheiß stehen.
    Die Leute kommen aber auch auf Sachen...
    Aber wie du schon sagst Admin, das kommt auf die Entfernug an.

    • Offizieller Beitrag

    [...]Aber wie du schon sagst Admin, das kommt auf die Entfernug an.

    Und/oder auf die Motorisierung des Wagens *spiteful*

    Sehe es genauso: wenn ich meine ich schaffe es und hab noch Luft nach oben dann Gas andernfalls bremse ich. Hier werden nach und nach auch immer mehr Ameplblitzer mit Geschwindigkeitsblitzern zugerüstet *eingeschnappt* 50 sind erlaubt, dann nochmal ordentlich drauflatschen und ratzfatz ist man auf guten 65 oder mehr - dann hat man es zwar bei gelb geschafft bekommt aber trotzdem Post von der Rennleitung *sheriff*

    Mittlerweile bin ich so eingestellt, daß ich eigentlich immer bremse wenn es droht eng zu werden (man kennt ja seine täglichen Ampeln)... die 1 1/2 oder 2 Minuten tun mir nicht (mehr) weh.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, das wichtige ist:

    Zitat

    ... Für die Reaktion und die Entscheidung stehe dem Autofahrer weniger als eine Sekunde zu. Ihm sei keine längere oder weitere Reaktions- bzw. Überlegungszeit zuzubilligen.


    Das Bremsen wird wohl den konkreten Fall betroffen haben. Kann ja nicht sinnvoll sein, wenn man dann mitten auf der Kreuzung steht.

    Ich hab schon erlebt, dass jemand bei Grün von 50 auf 40 km/h abgebremst hat und dann "genüßlich" bei Rot über die Ampel fuhr.

  • Klar der Wagen muß vor der Ampel gefahrlos zu stoppen sein. Ansonsten ist es sicherer durchzufahren.
    Wenn ich aber so dicht vor der Ampel bin, im Moment des Umschaltens, bleibt mir nichts anderes als durchzufahren.

    Ich aber auch müßig. Wer hier nicht mehr in der Lage ist zu entscheiden, gehört nicht mehr an Steuer.
    Egal in welcher Situation!


  • .... 50 sind erlaubt, dann nochmal ordentlich drauflatschen und ratzfatz ist man auf guten 65 oder mehr - dann hat man es zwar bei gelb geschafft bekommt aber trotzdem Post von der Rennleitung *sheriff*

    Aber mir sind paar Euro wegen 15km/h Tempoüberschreitung lieber als ein Monat Fahrverbot wegen Rotlicht-Verstoß :smiling_face: .


    .... Wer hier nicht mehr in der Lage ist zu entscheiden, gehört nicht mehr an Steuer. Egal in welcher Situation!

    Da kann ich Christoph nur vorbehaltlos zustimmen. Seh ich genau so. Bei uns bedeutet "Gelb" auch "Gas" :grinning_squinting_face: .

    Gruß Karl

    Das Problem an Feiglingen und Duckmäusern ist ... sie laufen einem immer wieder über den Weg!

    • Offizieller Beitrag

    Richtig, ein paar Euros schon... wenn man aber schon bei erlaubten 50km/h 60 fährt und dann durchtritt kann man auch mal eben bei 75+ liegen.
    Meistens sieht man ja eh schon, daß die Fußgänger rot haben und dann brauche ich je nach Entfernung auch nicht mehr zünden.

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