Auf der Suche nach einer passenden Dashcam

  • Hallo an alle!

    Ich bin neu in eurem Forum und hoffe ihr könnt mir helfen.

    Kurz zu mir:
    Ich betreibe in Wien einen Verein der Lebensmittel rettet und sie dann an hilfsbedürftige Menschen weitergibt.
    Ich habe derzeit einen Fuhrpark mit 13 Fahrzeugen/Transportern die ich gerne mit einer Dashcam ausstatten würde.

    Zu meiner Frage:

    Gibt es eine Dashcam die, wenn ein Fahrer von der täglichen Tour zurückkommt, automatisch die vorher gefilmte Datei auf einen PC, einen NAS Speicher, eine Festplatte oder der Gleichen kopiert?
    Ich möchte nicht täglich 13 Speicherkarten abziehen und kopieren.

    Danke schon im Vorhinein.
    Lg Alexander

  • Hallo Alexander,

    Mit derzeit aktuellen "handelsüblichen" Dashcams ist es nicht möglich, die aufgezeichneten Videos einfach auf Knopfdruck an ein Massenspeichergerät zu übertragen.

    Um zu veranschaulichen, wie komplex die Bewältigung dieser Aufgabe ist, nachfolgend einige Anforderungen und Probleme, die gelöst werden müssten:

    • Datenübertragung
    • Speicherkapazität
    • Netzwerkeinbindung
    • Automatisierung

    Die Kamera sollte über eine sehr gute WLAN Anbindung verfügen und auch in ein Netzwerk eingebunden werden können. Es ist jedoch aus einen Fahrzeug heraus kaum möglich eine WLAN-Verbindung zu einem weiter entfernten Ort aufzubauen - selbst wenn es nur 25m sind. In der Praxis dürften die 13 Fahrzeuge auch weiter als nur 3-10m (die typische WiFi "Luftweg"-Reichweite aktueller Dashcams). Die Einbindung in ein Netzwerk bietet keine uns bekannte Dashcam an.

    Videoaufnahmen einer Dashcam in FullHD Auflösung mit 30fps benötigen aktuell ca. 15MBit/Sek., um die Videos in akzeptabler Qualität komprimieren und speichern zu können. Die "akzeptable Qualität" bezieht sich auf die Kompression des Videomaterials. Je geringer die Videodatenrate, desto weniger Details bleiben vom ursprünglichen Videomaterial übrig. Bei 15MBit/Sek. werden ca. 7GB Videodaten pro Stunde erzeugt. Bei einem 8h-Arbeitsag können demnach ca. 54GB Videodaten anfallen. Bei 13 Fahrzeugen sind es ca. 700GByte pro Tag. Es müsste demnach ein potentes NAS mit einer Kapazität von ca. 14TByte (TerraByte) vorhanden sein, um die Videoaufnahmen eines Monats mit 20 Arbeitstagen zu speichern.

    Sollte eine WLAN Verbindung aus dem Fahrzeug heraus möglich ein, so werden nur recht niedrige Datentransferraten von vielleicht 20-50MBit/Sek. oder weniger möglich sein. Wenn wir optimistisch von 50MBit/Sek ausgehen, so würde eine Zeit von ca. 2,5 Stunden benötigt, um die 54GByte Videodaten eines Arbeitstages zu übertragen. Bei 13 gleichzeitig übertragenden Fahrzeugen wird die Übertragungsrate erheblich einbrechen.

    Eventuell sind nicht 13 Dashcams ein Lösung, sondern 13 CarPC's mit Videoanschluss und sehr leistungsstarkem WLAN-Modul eine Lösung. CarPC's lassen sich umfangreich konfigurieren, sodass auch die Videodatenraten z.B. durch Absenkungen der Bildrate (z.B. 15fps oder 5fps) gesenkt werden könnte, starke Einbußen bei der Bildqualität hinnehmen zu müssen. Ein CarPC müsste auch in ein WLAN-Netzwerk eingebunden werden können. Ebenso müsste eine Option vorhanden sein, dass bei Erkennung eines bestimmten WLAN eine Liste von Aufgaben automatisch erledigt wird - z.B. WLAN Verbindung aufbauen, Netzwerkordner öffnen, Videodaten kopieren.
    Eine solche Lösung kostet jedoch ein vielfaches dessen, was für 13 gute Dashcams zu investieren wäre. Die Investition umfasst die Hardware, als auch die notwendige Service-Dienstleistung eines IT-Spezialisten für die Konfiguration der Geräte und des Netzwerks.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Autokamera-24 (Technik) (7. April 2019 um 09:19)

  • Die Blackvue Dashcams haben eine Cloud-Anbindung, aber das gibt's nur in Form eines Abos und kostet monatlich extra (und nicht mal wenig). Zudem sind die Cams an sich auch nicht die Günstigsten und bei 13 Stück kommt da ganz schön was zusammen...

  • Die Blackvue Dashcams haben eine Cloud-Anbindung


    Nicht die BlackVue Dashcams haben eine Cloud-Anbindung, sondern die WiFi-App für die BlackVue Dashcams. Dieses Detail ist hier recht wichtig. Das bedeutet, dass für eine Cloud-Anbindung immer ein Smartphone neben der BlackVue-Dashcam liegen muss. Der Internetzugang zur Cloud erfolgt über das Smartphone oder Tablet.

    Die BlackVue Dashcams speichern FullHD Video mit ca. 8-12Mbit/Sek. bei der Frontkamera. Die Upload-Anbindung an das Internet über LTE ist aktuell von 5 MBit/Sek. bis 50 MBit/Sek. "theoretisch" möglich. In der Praxis sind die Datentransferraten beim Upload deutlich niedriger und je nach Netzauslastung nicht durchgängig stabil.

    Wenn man bei einer solchen Konfiguration optimistisch von einer LTE-Upload-Rate von 5 MBit/Sek und eine Aufnahme-Videodatenrate von 8 MBit/Sek. (eher schlechte Qualität) ausgeht, dürfte der Transfer von Videodaten eines Arbeitstages (8h, ca. 29GByte) ca. 13 Stunden dauern. Der Mobilfunkanbieter rechnet dann 29GByte ab - das ist recht teuer. Ein Ipload der Videodaten in die Cloud über WLAN ist in der Regel nicht möglich, da die meisten Smartphones nur eine WiFi-Verbindung gleichzeitig zulassen: Entweder App-Verbindung zur Dashcam "oder" WLAN-Zugang zum Netzwerk.

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    4 Mal editiert, zuletzt von Autokamera-24 (Technik) (8. April 2019 um 13:03)

  • Hallo @Verein STARTUP,

    Möglicherweise lässt sich das Problem der großen Speicherplatzverbrauchs und der resultierenden Übertragungszeiten deutlich mildern.

    Meine aktuelle Lieblings-Dashcam, die "Viofo A119S", bietet eine sehr gute und zuverlässige Zeitraffer Funktion an. So können auch Videos mit 10, 5 oder 1 Bild pro Sekunde bei voller Bildqualität aufgezeichnet werden. Bei 5fps entspricht der Speicherplatzverbrauch nur 1/6 einer Aufnahme mit 30fps.

    So kann auf einer 128GB Speicherkarte die Fahrt des Fahrzeug eine ganzen Arbeitswoche dokumentiert werden. Ein tägliches Auslesen der Speicherkarte ist möglicherweise nicht mehr notwendig. Und selbst wenn doch: Das Datenvolumen und die benötigte Zeit der Datenübertragung sind rund 80% geringer.

    Der Zeitraffer-Modus und einige weitere Funktionen und Einstellungen der Viofo A119S sind hier noch detaillierter erklärt:
    >> https://de.dashcam-wiki.info/viofo-a119s-op…-einstellungen/

    Beste Grüße
    Steve

    Dashcam-Wiki.de *rock*
    Aktuelle Dashcam-Wiki Autoren hier im Dashcamforum: Steve, Mani, Torsten

    Urheberhinweis: Dritten ist eine Übernahme oder Veröffentlichung der in Beiträgen platzierten Fotos nur mit entsprechender Nutzungslizenz gestattet. Die Berechnung der Lizenzgebühren erfolgt nach MFM.

  • Sind das dann viele Bilder oder ist das dann auch je nach dem wie man einstellt, ein 3 Minütiges Video nur mit 5 Bildern die Sekunde? Sagen wir mal 1 Bild die Sek, das ist dann ein Video wo jede Sekunde das Bild dann wechselt? Ist sowas empfehlenswert? Mir ist mit 128 GB und nur 11 Std Aufzeichnung, recht wenig im vergleich zur 0806 Pro & 256Gb.
    Ich nutze die A119s auch wenn ich bei der Firma parke unberührt im Auto und dieser nimmt normal auf, ob ich fahre oder parke & wenn das ding 9 Stunden steht, verbleiben nur noch 2 Std normale fahrt/aufnahme und der Rest wird überschrieben. Und wenn dann sagen wir mal in der 1. Stunde beim Parken einer Fahrerflucht macht, und ich aber nach der Firma 2-3 Stunden unterwegs sein muss oder nicht die Zeit habe es auszulesen und überschreibe die Flucht.. wäre ärgerlich.

    Wie umgehen? 2. MicroSD & immer hin und her wechseln wäre auch etwas nervig.
    Jeden Tag in der Kamera irgendwelche Einstellungen zu machen bevor man aussteigt & einsteigt wäre auch etwas nervig.

  • Hallo @okan_67,

    Bei aktivierten Zeitraffer Modus erfolgt die Aufnahme mit der eingestellten Anzahl der Bilder pro Sekunde. Die Speicherung und Wiedergabe erfolgt mit der Einstellung der normalen Aufnahme. Die erzeugte Cliplänge ist immer 2 Min.lang.

    Beispiel für Funktionsweise und Speicherverbrauch bei Standard Firmware 4.0

    • Auflösung: 1920x1080 Pixel bei 30fps
    • Bitrate: Hoch - 20MBit/Sek. (optimierte Firmware: 24MBit/Sek.)
    • Zeitraffer: 100ms - 10fps

    Die erzeugte Datei hat eine Videodatenrate von 20 MBit/Sek. und wird mit 30fps abgespielt. Da die Aufnahme mit 10fps erfolgte, ist die Abspielgeschwindigkeit 3xfach schneller. Um die Aufnahme in originaler Geschwindigkeit abzuspielen kann z.B. beim VLC-Player die Abspielgeschwindigkeit auf 1/3 gesetzt werden. Die Videoqualität der Einzelbilder entspricht der eingestellten Qualität für normale Aufnahmen ohne Zeitraffer. Der Videoclip ist 2 Minuten lang und enthält die Aufnahme eines Zeitraums von 6 Minuten ohne Ton.

    In der Praxis liefern Zeitraffer-Aufnahmen bei 10fps (100ms) bei 100km/h noch sehr gute Aufnahmen. In der Zeit von 100ms zwischen zwei Einzelbildern (bei 10fps), bewegt sich das Fahrzeug bei 100km/h ca. 2,8 Meter. Daher lassen sich bei 10fps in vielen Fällen noch viele Details wie Kennzeichen oder Beschilderungen erkennen, da der Zeitraum zwischen den Einzelbilder klein genug ist, um die Details im optimalen Blickfeld zu erwischen. Die speicherbare Aufnahmedauer erhöht sich bei Deiner optimierten Version der A119S auf ca. 33 Stunden bei einer 128GByte Speicherkarte, bevor die älteste Aufnahme durch die aktuelle Aufnahme überschreiben wird.

    Auch 5fps sind noch praxistauglich, wo ein 2-Min-Clip einen Aufnahmezeitraum von 12 Minuten abdeckt. Da sich das Fahrzeug bei 100 km/h aber zwischen zwei Einzelbildern in 200ms bereits ca. 5,5 Meter weiter bewegt, kann es vorkommen, dass Details bei dieser Geschwindigkeit verpasst werden.

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  • Hallo hier
    Auch ich bin auf der Suche nach eine Dashcam. Habe zur Zeit die von Rectangle. Die entspricht meinen Erwartungen. Wenn ich täglich fahre dann bleiben die Einstellungen erhalten. Nun fahre ich aber nicht so oft. Da passiert es die Kamera geht nicht los sondern erst nach einer gewissen Zeit. Dann ist das Datum immer wieder beim 01.01.2017. Das nervt. Jetzt suche ich eine Dashcam wo wenigstens das Datum bleibt und auch 2-3 Tage der Akku hält. Gibt´s so was überhaupt?
    mfg
    Planitzer

  • Hallo @Planitzer,

    Deine Beschreibung klingt nach einem verschlissenen oder defekten Akku. Der erste Rat ist daher den Händler zu kontaktieren, ob eine Reparatur im Rahmen der Gewährleistung möglich ist.

    Jede aktuelle Dashcam, sofern diese nicht im untersten Preisbereich angeboten wird, sollte die Einstellungen der Kamera zuverlässig über mehrere Tage speichern. Sollte einmal Datum und Uhrzeit verloren gehen, so wird über das GPS-Signal Datum und Uhrzeit automatisch wieder sekundengenau eingestellt.

    Beste Grüße & Gute Fahrt

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