Also normal bin ich nicht rechthaberisch und würd's jetzt dabei belassen, aber was Du da behauptest ist so weit weg von der Realität, das lässt meine Ehre als gelernter Informationstechnikermeister und ambitionierter Kfz-Schrauber nicht zu, das einfach so unkommentiert stehen zu lassen!
Und ja, auch ich hab in den 90ern reihenweise gewerblich Freisprecheinrichtungen eingebaut, weiß also schon, wovon ich rede. Und ich hab auch mal bei ATU gearbeitet und kann daher ganz gut einschätzen, wozu deren Werkstätten in der Lage sind und wozu nicht.
Aber wer was schon alles gemacht hat ist völlig nebensächlich, denn ich wiederhole mich gerne nochmal: Werkstätten geben keine AW Angaben raus, bei denen sie auch nur ahnen würden, keinen Gewinn zu machen, und schon gleich dreimal nicht, wenn sie dabei unterm Strich sogar draufzahlen würden ! Also kanns mit deiner Einschätzung nicht sonderlich weit her sein, wenn du von 'kann sich schonmal über mehrere Stunden hinweg ziehen' redest und eine Werkstatt sagt pauschal 30min... merkste was ?
Ja, ich merke dass Du das Angebot von ATU wohl gar nicht kennst. Daraus erschließt sich nämlich der genaue Umfang nicht und ATU schreibt schlichtweg "Das Angebot beinhaltet eine Einbauzeit von max. 30 Minuten." - das heißt, der genannte Preis beinhaltet lediglich eine halbe Stunde Arbeitszeit. Also entweder es wird in dem Umfang eingebaut, der in einer halben Stunde möglich ist (ein Festeinbau mit Kabelsatz definitiv nicht), oder es wird dann einfach darüber hinaus nach Aufwand berechnet. Das müsste man mal nachfragen.
Aber wie gesagt, ich will dir deine Meinung nicht streitig machen, jeder so wie er denkt. Ach ja, hierzu
sag ich nur soviel: wenn man Zugriff auf die richtige Software zum Fahrzeug hat, wie bspw. VCDS bei Audi, Forscan oder UCDS bei Ford, OPCOM bei Opel und wie die für die einzelnen Marken alle heissen, dann codiert man solche evtl. auftretenden Wehwehchen einfach passend um oder raus und gut ist. Alles kein Hexenwerk.
ATU verfügt ganz sicher weder über die Kompetenz, noch über die entsprechende hersteller-spezifische Ausrüstung für solch tiefgreifende Codierarbeiten an Steuergeräten. ATU hat stinknormale Diagnosegeräte, mit denen sie Fehlerspeicherauslesen und löschen und diverse Anlernungen Kalibrierungen vornehmen können. Aber definitiv keine Steuergerätcodierungen. Sowas können ja noch nicht mal die Vertragswerkstätten sondern maximal darauf spezialisierte, freie Codierer. Braucht man aber auch nicht unbedingt, wenn man denn weiß, wo genau der Anschluss zu erfolgen hat. Irgendein Zünd- und Dauerplus zu nehmen, reicht hier aber nicht aus.
Aber ignorieren wir dieses Problem mal, gehen wir einfach davon aus, ATU baut nur in solche Fahrzeuge ein, die noch kein Batteriemanagementsystem haben und schließt einfach an einen geeigneten Sicherungskasten an. Dann ist auch das schon unmöglich in 30 min zu schaffen! Schon alleine für den Ausbau des Handschuhfachs, hinter dem in vielen Fahrzeugen ein Sicherungskasten sitzt, geht schon locker eine halbe Stunde drauf.
Meine Vermutung: ATU verlegt lediglich die der Kamera beiliegenden Kabel hinter den Verkleidungen (ohne irgendwas großartig auszubauen) bis hin zur Bord- oder USB-Steckdose in der Mittelkonsole. Sowas ist wohl sicher in den meisten Fällen innerhalb 30 min zu bewerkstelligen. Mehr aber nicht. Alles darüber hinaus würde auch die Kompetenzen dieser Werkstattkette weit überschreiten, welche sich hauptsächlich auf Servicearbeiten und Verschleißreparaturen beschränken.
In jeder freien Werkstatt, wenn sie so etwas überhaupt durchführt, wird man dagegen über eine halbe Stunde Arbeitszeit für den Festeinbau einer Dashcam höchstens laut lachen. Und Vertragswerkstätten werden sowas sowieso nur anbieten, wenn es entsprechende standardisierte Lösungen des Herstellers gibt. Von BMW zum Beispiel gibt es eine eigene Dashcam (Advanced Car Eye), dessen Einbau die Vertragswerkstätten auch durchführen. Nur deswegen gibt es dafür auch eine offizielle Einbauanleitung und entsprechende Zeitangaben:
https://www.motor-talk.de/forum/aktion/A…chmentId=769624
In diesem Fall wird für den Einbau der Frontkamera 1h, für Front- und Heckkamera 2h veranschlagt. Selbst das ist schon, wie bei BMW üblich, eine sportliche Vorgabe. Und hier ist der Weg aber schon klar vorgegeben und erprobt! Eine freie Werkstatt muss sich erst die nötigen Infos für jedes Fahrzeug zusammensuchen oder selbst rausfinden.
Hier mal exemplarisch noch der Bericht eines Einbaus dieser BMW Dashcam mit Heckkamera in Eigenregie - in 6(!) Stunden:
https://www.g20-forum.de/forum/thread/4…ar-eye-3-0-pro/
Und hier ein Video, dass den Einbau im Schnelldurchlauf zeigt:
Nur um mal eine Vorstellung zu bekommen, wie aufwändig das in einem modernen Fahrzeug ist, wenn man es ordentlich machen will.
Und hier noch zwei Beispiel-Angebote für den professionellen Einbau einer solchen Kamera:
https://www.bimmer-tuning.de/index.pl?nachr…dashcam&bmw_g02
https://www.ff-tuning.de/shop/bmw-m/m3/…ar-eye-3-0-pro/
Gesamtkosten zwischen 699 und 799€, wobei der Kamerapreis zuletzt bei ca. 400€ lag. Also der gleiche Betrag nochmal für den Einbau, da sollte schnell klar werden, dass das selbst für einen Profi, der das schon zigmal gemacht hat, nicht in einer halben Stunde zu bewerkstelligen ist.
Aber für Dich ist das alles kein Problem, das in 30 min zu erledigen, wofür Werkstätten mit vorgegebener Anleitung 2-3h brauchen, oder? Ich glaube Du unterschätzt den Aufwand einfach nur massiv. Das geht heute nicht mehr so einfach wie in den 90ern eine Freisprecheinrichtung mit Stromdieben an das Radio anzuklemmen.
Aber da ich nicht davon ausgehe, dass Du mir zum Beweis Deiner kühnen Behauptungen in 30 min meine Dashcam professionell in mein Fahrzeug einbaust , werden wir wohl auf die Erfahrung von panabananarama warten müssen um zu sehen, was genau hinter dem Angebot steht. Oder jemand anders hier hat das schon mal machen lassen und kann berichten.