Ich hab es gemacht … (Polarisationsfilter adaptiert, UV-Filter später geplant)
Kamera-System:
Meinerseits habe ich das als Zubehör optional erhältliche und zum Festeinbau vorgesehene Kamerasystem „BMW Advanced Car Eye“ im Fahrzeug. Es besteht aus einer Front- (full-HD) und einer Heck-Kamera.
Technisch sind etliche Parallelen zu dem System DC5000 von Camberry vorhanden, wobei es sich nach meinen Informationen hierbei um den Zulieferer von BMW handeln dürfte.
Beim Camberry-HD-System fehlt lediglich ein Display an der Front-Kamera. Es verfügt ebenfalls über 6 Glaslinsen in einer Metallhalterung, die max. Betriebstemperatur von 80°C ist identisch und ein serienmäßiger Parkmodus ist auch integriert, der nicht nur auf Erschütterungen, sondern auch auf Bewegungen im Sichtbereich der beiden Kameras reagiert.
Die Aufnahmen meines Systems sind von der Qualität nicht nur tagsüber, sondern auch nachts gut. Es gibt auf unbeleuchteten Straßen in der Nacht praktisch auch keine Blendefekte durch den Gegenverkehr (die Kamera sieht also nicht kurzzeitig das berüchtigte „dunkle
Loch“ wie das beim menschlichen Auge mehr oder weniger ausgeprägt ist).
Polarisationsfilter-Einsatz:
Obwohl das Armaturenbrett des Fahrzeugs in schwarz gehalten ist, spiegelt sich dieses hierbei je nach Helligkeit in der Windschutzscheibe tagsüber insofern, dass z.B. die Lautsprecherblende und die Sende-Einheit des HeadUp-Displays erkennbar sind.
Nachts spiegelt sich hier aber nichts.
Da die Kamera nicht für irgendwelche zusätzlichen Filtervorsätze konstruiert wurde, habe ich den weiter oben stehenden Vorschlag mittels eines Adapterrings von 34mm auf 37mm und mit 4 Madenschrauben M2x3mm umgesetzt. Darauf wurde ein 37mm-Zirkularpolfiter aufgeschraubt. Tagsüber sind die Spiegellungen fast gegen null zurückgegangen.
Gestern habe ich damit meine erste längere nächtliche Tour mit überwiegend unbeleuchteten Straßen mit aufgeschraubtem Polfilter unternommen. Da ich ohne Filter bereits vorher bei hervorragender Nachtsicht mit der Kamera bei vergleichbaren Bedingungen unterwegs gewesen bin, hat mich das stark durch den Polfilter abgedunkelte Bild sehr enttäuscht.
Physikalisch bedingt ist es nun aber eine Tatsache, dass derartige Filter eine Menge Licht absorbieren. Das Bi-Xenon-Fahrlicht des etwa 11 Monate alten Fahrzeugs hat noch nichts von seiner Leistung eingebüßt (etwa durch Alterung oder Verschmutzung).
Außerdem werden Kurven vom Fahrlicht ausgeleuchtet und beim Fernlicht wird dies im Automatikbetrieb nur in den Bereichen abgeblendet, wo z.B. Gegenverkehr oder vorausfahrende Fahrzeuge unterwegs sind. Selbst hierbei macht sich die „Verdunkelung“
des Polfilters noch deutlich bemerkbar. Zwar sieht man noch etwas, aber kein Vergleich zum filterlosen Betrieb.
Fazit (vorläufiges):
Mit dem aufgeschraubten Polfilter fahre ich nur noch bei Helligkeit bis max. in die Dämmerung hinein. Zur Verbesserung von Fahrten bei Tageslicht werde ich noch ein mehrfach beschichtetes UV-Filter ausprobieren. Dies lässt sich vor oder hinter das Polfilter einschrauben oder auch nur solo.
Das Sonnenlicht besteht bekanntlich aus einem wesentlich weiteren Spektrum dessen, was unsere Augen zum Sehen benötigen. Unsere Kameras sehen allerdings weit mehr von dieser Strahlung, was zu Bildverschlechterungen durch Unschärfen führen kann. Angeblich soll dieser Effekt durch ein UV-Filter gedämpft werden, was dann für eine Bildverbesserung bei der Schärfe sorgen soll.
Ich werde das mal unter geeigneten Bedingungen bei hellem Tageslicht im direkten Vergleich (mit und ohne UV-Filter) später noch testen.
Da ich das Lichtspektrum des Xenonlichts nicht kenne, muss das nachts auf unbeleuchteten Straßen ebenfalls getestet werden, ob man dieses Filter ggf. ständig aufgeschraubt lassen kann.