Typ des Bildsensors als wesentliche Kaufentscheidung?

  • Hallo,
    ich habe das Thema mit einem Fragezeichen versehen und würde aus meiner Erfahrung heraus ein deutliches JA dahinter setzen.
    Ich habe jetzt 3 Cams getestet: Viofo A119S mit dem IMX291; Toguard C20 mit dem IMX323 und Anker ROAV C1 welche ebenfalls mit dem IMX323 ausgestattet ist. Natürlich hängt die Bildqualität von weiteren Faktoren ab, aber ich konnte hinsichtlich der Bildschärfe (bei Tageslicht beim Fahren und Parken) deutliche Unterschiede zum Vorteil des IMX291 ausmachen. So zum Beispiel beim Identifizieren des Kfz-Kennzeichens.

    Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, so könnte das Erstkäufern bei der Wahl des Modells helfen. Wäre natürlich wie angemerkt nur ein Kriterium.

  • Wie ist denn in diesem Zusammenhang der "Ambarella A7LA50D Prozessor" ein zu stufen?
    Der ist ja im iTracker mini0806-S verbaut.

  • Hallo @eurobear,

    aber ich konnte hinsichtlich der Bildschärfe (bei Tageslicht beim Fahren und Parken) deutliche Unterschiede


    Der "Bildschärfe" ist nur zum geringen Teil vom Typ/Modell des Videosensors anhängig. Eine gute Kennzeichenerkennung ist mit jedem aktuellen Videosensor möglich, wenn die Güte der Optik und die Umsetzung der Ansteuerung stimmig ist.

    Die "Bildschärfe" wird maßgeblich von folgenden Faktoren beeinflusst:

    • Güte der Optik (Material, Justierung, etc.)
    • Art der Videokompression und Videodatenrate (siehe auch Kompressionsartefakte)
    • Art und Umsetzung der (Nach-)Schärfung


    Die Wahl des Videosensors beeinflusst neben der Auflösung zu großen Teilen u.a. folgende Bildeigenschaften

    • Lichtempfindlichkeit: Detaildarstellung auch bei wenig Umgebungslicht
    • Kontrastumfang: Gleichzeitige Detaildarstellung bei hellen und dunklen Bildbereichen
    • Farbumfang
    • Verschlusszeit (Shutter): Bewegungsunschärfe


    Wichtig:
    Der Videosensor alleine macht nicht das Bild. Maßgeblich ist, wie der Videosensor angesteuert wird. Die Parameter der Ansteuerung ist in der Firmware der Dashcam hinterlegt und sehr komplex. Die Güte der Firmware ist daher mindestens ebenso so wichtig für die Videoqualität, wie die Wahl des Sensors und der Optik.

    Zwei unterschiedliche Dashcams liefern immer unterschiedliche Bilder - auch bei Nutzung des gleichen Videosensors.
    Auch Autokameras vom gleichen Typ/Modell können unterschiedliche Videoqualitäten insbesondere bei der Detaildarstellung (Schärfe) aufweisen. Dies hängt mit der Güte der Justierung der Optik zusammen, die aufgrund von Produktionsschwankungen stark abweichen kann.

    Der oben genannte Sony IMX291 stellt nach unseren Tests diverser Dashcams aktuell die beste Grundlage für qualitative gute Videoaufnahmen mit einer (bezahlbaren) Dashcam dar. Verschiedene Dashcams mit dem Sony IMX291 erzeugen jedoch auch Videos von sehr unterschiedlicher Qualität.

    Die Eigenschaften des Sony IMX323 sind eher schlechter als beim Sony IMX291. Der IMX323 ist vor allem in Dashcams der unteren Preisklasse zu finden.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Autokamera-24 (Technik) (25. März 2019 um 15:55)

  • Hallo @Deuned

    Wie ist denn in diesem Zusammenhang der "Ambarella A7LA50D Prozessor" ein zu stufen?


    Der Prozessor "alleine" ist gar nicht oder nur in einem sehr geringen Maße für die letztlich erzeugte Bild- bzw. Videoqualität verantwortlich. Die Art und Weise, wie die vom Prozessor gesteuerten Abläufe in der Dashcam programmiert sind (siehe Firmware), ist entscheidend.

    Die aktuellen in Dashcams verbauten Prozessoren unterscheiden sich nur geringfügig bei der Leistungsfähigkeit. Unterschiede gibt es z.B. bei der Qualität und Effizienz der Videokompression oder bei der Leistungsaufnahme, welche aber dem normalen Nutzer nicht auffallen oder mangels Vergleichsmöglichkeit kaum nachvollziehbar sind.

    Am ehesten dürften noch Unterschiede bei der Rechengeschwindigkeit beim Pixeldurchsatz auffallen, da Dashcams je nach Modell Videos mit unterschiedlichen Auflösungen und/oder Bildraten ausgeben. Höhere Auflösungen oder Bildraten bedeuten jedoch nicht automatisch eine bessere Videoqualität. In der Praxis wird die Videoqualität durch andere Komponenten der Dashcam maßgeblich beeinflusst oder auch limitiert - siehe z.B. Optik, Videosensor, Firmware.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Autokamera-24 (Technik) (25. März 2019 um 16:27)

  • Unterschiede gibt es z.B. bei der Qualität und Effizienz der Videokompression


    Wie kann ich erkennen, ob eine Dashcam eine gute Effizienz bei der Videokompression hat?

    Bezieht dich die Effiziens auf den Speicherverbrauch? Meine A119S nimmt mit 30fps und FullHD Auflösung ungefähr 180Mbyte pro Minute. Wenn ich mir die mini0806-S meines Sohnemanns ansehe, so hat diese ungefähr 130 MByte pro Minute bei 2304x1296 Auflösung. Die GS6000-A12 hatte ca. 170 MByte pro Minute bei 1440p Auflösung. Die Daten meiner alten Rollei 110 und zwischendruch getesteten Rollei 310 waren auch sehr unterschiedlich und die Rollei 310 mit größeren Videodatein hat schlechtere Aufnahmen gemacht als die Rollei 110 mit kleinere Videodateien. Und BlackVue wirbt ja damit, dass eine besser Videoqualtät mit noch kleinere Videodatenraten möglich ist. Wie genau kann ich bei all diesen Angaben den Wert einer Effiziens "neutral" errechnen um Dashcam direkt miteiander zu vergleichen?

  • Wie kann ich erkennen, ob eine Dashcam eine gute Effizienz bei der Videokompression hat?


    Kurze Antwort: Anhand der Datenblätter (fast) gar nicht.
    Anhand der Datenblätter kannst Du u.a. erkennen, welcher Videocodec zur Bildkompression genutzt wird. So ist das heute veraltete MJPEG (MotionJPEG) erheblich schlechter, als das aktuelle H264.

    Aber auch bei Dashcam mit H264 gibt es deutlich Unterschiede, die jedoch nur sehr eingeschränkt mit dem Videokompressionsstandard H264 an sich zusammen hängen. So gilt nach wie vor die einfache Regel, dass bei höherer Bild(detail)qualität auch eine höhere Videodatenrate benötigt wird. Auch gilt ganz klar: eine höhere Auflösung ist nicht automatisch mit einer höheren Videoqualität oder besseren Detaildarstellung verbunden.

    Wie hoch/niedrig die Güte und Effizienz der Videoaufzeichnung erfolgt, kann jeder Nutzer nur durch das Ansehen von Videos entsprechender Kameras subjektiv beurteilen. Einen objektiven Maßstab kenne ich nicht und lässt sich wohl auch nicht errechnen.

    So ist beispielsweise die Güte und praktische Nutzwert der Videoaufzeichnung einer GS6000-A12 bei ungefähr gleicher Videodatenrate schlechter, als bei einer Viofo A119S, da trotz höherer Auflösung nicht mehr Details sichtbar sind und der Blickwinkel auch noch kleiner ist.

    Es ist richtig, dass BlackVue mit der DR900 mit einer höhere Kompressionseffizienz wirbt, wonach bei 12Mbit/Sek die gleiche Videoqualität in FullHD erreicht werden soll, wie bei anderen Dashcams mit 14-15MBit/Sek. Allerdings wird nicht erwähnt, dass bei 15MBit/Sek häufig jedoch nicht wirklich ein sehr gute Videoqualität erreicht werden kann - vor allem nicht bei Geschwindigkeiten größer 30-50km/h. Erst ab einer Videodatenrate von ca 24-25Mbit/Sek. können i.d.R. genügend Videodetails ohne allzu sichtbare Kompressionsartakte bei Geschwindigkeiten >50km/h gespeichert werden, sodass man aus meiner Sicht von einer guten Videoqualität sprechen kann. Dies erreicht trotz höherer beworbener Ineffizienz der Videokompression die DR900 nicht.

    Beste Grüße
    Steve

    Dashcam-Wiki.de *rock*
    Aktuelle Dashcam-Wiki Autoren hier im Dashcamforum: Steve, Mani, Torsten

    Urheberhinweis: Dritten ist eine Übernahme oder Veröffentlichung der in Beiträgen platzierten Fotos nur mit entsprechender Nutzungslizenz gestattet. Die Berechnung der Lizenzgebühren erfolgt nach MFM.

    Einmal editiert, zuletzt von Dashcam Wiki (27. Oktober 2019 um 21:41)

  • Dies erreicht trotz höherer beworbener Ineffizienz der Videokompression die DR900 nicht.


    Wahrscheinlich ist nicht "Ineffizenz", sonder "Effizienz" gemeint -> Tippfehler

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