Vorweg: Mit 149€ UVP gehört diese Dashcam zur mittleren Preisklasse. Sie ist aber, wie alle Prestigio-Produkte, neu in Deutschland nicht verfügbar.
Der erste Gedanke beim Auspacken: Wow, ist Die klein! Kaum größer als 2 Streichholzschachteln und so leicht, daß man an ein leeres Dummy-Gehäuse denkt Dabei besteht die vordere Hälfte der Cam tatsächlich aus Metall..leider in Chromoptik, so daß das Gerät kaum unauffälig platziert werden kann. Was sehr angenehm auffällt: es befinden sich Keine dieser sinnfreien IR-LED in der Front
Das Display ist ausreichend groß, die Tasten auch mit dicken Fingern bedienbar und mit deutlichem Druckpunkt.
Beim Einschalten ein kleiner Makel: Der Lautsprecher ist von mieser Qualität, die Einschaltmelodie kommt leise und sehr gequält. Eine Betrachtung von Videos direkt in der Cam mit Ton dürfte keine Freude machen. Das LED-beleuchtete TFT liefert ein deutliches Bild und das Menü ist auch in der deutschen Übersetzung verständlich..daran erkennt man sofort den Unterschied zu chinesischen Billigprodukten. Im Menü gibt es enorm viele Einstellmöglichkeiten..ich habe mich zunächst auf die Sprach- und Uhrzeit-Einstellung beschränkt und den Rest auf Automatik belassen..denn leider ist das beiligende Manual auch nicht sehr umfangreich und so teste ich, wie ein Anfänger es vermutlich tun würde
Die Befestigung im Auto erfolgt mittels Saugfuß. Dieser wirkt etwas wackelig, was sich aber in Betrieb nicht bestätigte..Er muß ja auch nur 45g halten. Der Sauger ist sehr gut, hält bombenfest. Die Dashcam wird von Hinten in den Rahmen am Halter eingeclipst, die Neigungsmöglichkeit sollte für jeden Scheibenwinkel vom Sportwagen bis zum LKW reichen..ist allerdings etwas grob gerastert. Eine Montage über Kopf ist ebenfalls möglich, das Video läßt sich im Menü um 180° drehen. Auch kann die Cam in der Halterung um 360° seitlich gedreht werden.
Alle Tasten, SD-Schacht und erforderlichen Buchsen sind in der Halterung gut erreichbar. Der Schacht für die Speicherkarte befindet sich einzeln mittig an der Unterseite der Cam und läßt sich sauber und ohne Fummelei bedienen.
Ich habe für die Stromversorgung das Kabel der GS genutzt..leider ist der beiliegende Autoadapter mit sehr kurzem Kabel versehen..die reine Kabellänge beträgt etwas über 1,40m. Was mich persönlich noch stört, ist der Seperate, im Vergleich zur Cam recht große GPS-Empfänger, der ein sehr langes Anschußkabel besitzt. Dieser kann mittels eingebautem Magneten oder dem beiliegenden Klebepad befestigt werden..wenn man einen geeigneten Platz findet. Da wäre eine Unterbringung am oder im Saugfuß wünschenswert gewesen.
Interessant finde ich auch den Anschluß der GPS-Maus an der Cam per Mini-USB..Verwechslungsgefahr mit dem Ladekabel Da es sich offenbar aber ebenfalls um eine echte USB-Buchse handelt, besteht keine Gefahr..ich habe direkt zum ersten Laden das Kabel vom Laptop versehentlich in die GPS-Buchse gesteckt und es passierte Nix - keine Funktion, aber auch kein Schaden. Trotzdem sicherlich ein Grund für diverse Retouren...
Leider steht in der knappen Anleitung keine Info über den Empfänger bezüglich der Anbringung. Er scheint dicht zu sein, könnte also evtl. auch Außen montiert werden..der Magnet ist recht stark. Wer die Empfänger von Prestigio kennt weiß aber, daß Das unnötig wäre Für die Testfahrten liegt die GPS-Maus nun festgeklemmt auf dem Armaturenbrett.
Die Stecker der beiden Kabel an der Cam sind leider nicht gewinkelt, was zusätzlich das Gesamtbild der Cam verunstaltet.
Am PC verhält sich die DC wie ein normaler Wechselspeicher. Beim Anschluß der Cam mittels normalem USB-Datenkabel startet das Gerät, wechselt direkt in den Datenübertragungs-Modus und lädt, falls erforderlich, den Akku. Eine Bedienung der Cam am Datenkabel ist nicht möglich..aber Sie läßt sich zumindest abschalten, wenn man nur laden will.
Die Videos werden im AVI-Format gespeichert, was leider die Verwendung des RegistratorViewer ausschließt. Das auf CD im Lieferumfang befindliche Programm arbeitet aber recht ordentlich.
Der Nachteil gegenüber dem RegistratorViewer ist, daß sich aus den einzelnen Videosequenzen kein Ausschnitt als ein zusammenhängendes Video auf die Platte schieben läßt..im Programm geht daß Sichern nur von der kompletten Gruppe, also einer zusammenhängenden Tour. Einzelne Sequenzen der voreingestellten Länge kann man also nur mit dem Dateimanager des PC´s kopieren und man benötigt ein seperates Schneideprogramm für den Rest.
Positiv ist, daß man die GPS-Daten aus den einzelnen Sequenzen getrennt sichern kann..das ist bei AVI selten
Bei der ersten kurzen Testfahrt (~45min.) wurde die Cam sehr heiß und zeigte nach ca. einer halben Stunde massig Pixelfehler im Video. Dieser Effekt ist seitdem nicht wieder aufgetaucht..weder wird die DC mehr als handwarm, noch sind bunte Punkte im Bild..bei meinen Nachtfahrten von ca. 3 Stunden am Stück.
Auf der Herstellerseite wird ein Nachtmodus bei dieser DC erwähnt. Direkt im Menü gibt es nur eine Voreinstellung für "Dämmerung", aber es gibt auch noch reichlich andere Einstell-Möglichkeiten. Da ich zu 90% in absoluter Dunkelheit unterwegs bin, erfolgen die ersten Tests in der Nacht..im Licht der Scheinwerfer, im Wald.
Bei der Licht-Bestückung meines Fahrzeuges erwarte ich wenigstens annähernd die Ausleuchtung auf dem Video, die meine Augen wahrnehmen. Alles Andere hat mit Nachtmodus nix zu tun.
Auf den Fotos mein "Nightbreaker", mit dieser Beleuchtung (340W Halogen + 54W LED) fahre ich im Wald und wenn eine Cam da nicht zumindest die Umgebung bis ca. 10m vorm Fahrzeug aufzeichnet, ist Sie nachtblind.